Stress - Bewältigung

Mag. Kreiml Günther

Die Weltgesundheitsorganisation hat Anfang 2000 Stress zur größten Gesundheitsgefahr unseres Jahrhunderts erklärt. Stress ist eine Aktivierungsreaktion des gesamten Organismus auf Stressauslöser. Das kann alles sein, was individuell als Anforderung oder als Bedrohung bewertet wird. Dabei spielen die aktuelle Belastbarkeit, persönlichen Erfahrungen und Denkmuster eine entscheidende Rolle. Kurzfristiger Stress ist gesundheitlich unbedenklich. Wenn wir jedoch dauernd unter Stress stehen, sieht die Situation ganz anders aus.


Ursachen von Stress

Stressauslöser (sog. Stressoren) können vielfältig sein, und manchmal sind sie für betroffene Personen nicht so einfach zu erkennen. Hier hilft das psychologische Gespräch, die Lebensumstände zu analysieren und krankmachende Stressoren zu identifizieren. Häufig auftretende Stressoren können sein:

  • Zeitdruck
  • Überforderung
  • Unterforderung
  • mangelnde Arbeitsvorbereitung
  • körperliche und geistige Überlastung
  • psychische Belastungen
  • Störung im betrieblichen oder familiären Umfeld
  • Konflikte in der Familie oder im Betrieb


Langfristige Folgen von Stress

Ständig erhöhter Blutdruck führt zu Schäden am Gefäßsystem und begünstigt somit einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Auch die erhöhte Herzfrequenz bedeutet ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Weiters kommt es durch den erhöhten Blutzuckerspiegel zu einer vermehrten Ausschüttung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse, woraus ein besonderes Risiko für Übergewicht bzw. Diabetes resultiert. Die verminderte Durchblutung im Magen-Darm-Trakt und in den Geschlechtsorganen fördert die Bildung von Magengeschwüren und das Auftreten erektiler Dysfunktionen. Der hohe Cortisol-Spiegel hemmt zudem auch die eigene Körperabwehr, man wird immer anfälliger für Infektionen.

Durch chronischen Stress wird einem Komplex von Leiden der Weg geebnet, die wir heute als Zivilisationserkrankungen bezeichnen. Erste Anzeichen können sein:

  • Muskelverspannungen
  • Chronische Schmerzen
  • Schlafstörungen
  • Herzprobleme
  • Hautprobleme
  • Atemprobleme
  • Ärgerattacken
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Migräne, Spannungskopfschmerzen
  • Burnout, Depressionen, Angststörungen
  • Negative soziale Folgenn

Dabei sind es nicht nur große und herausragende Ereignisse die großen Stress im Leben hervorrufen, sondern auch die alltäglichen, immer wiederkehrenden Situationen oder Probleme, von denen wir uns gestresst fühlen und die an unseren Nerven nagen.

Ansatzmöglichkeiten zur Stressbewältigung

Stressbewältigung hat allgemein zum Ziel, individuelle Fähigkeiten und Ressourcen anzuwenden, um internen und externen Anforderungen gerecht zu werden. Bei häufigem Stress lohnt es sich langfristig, an den eigenen Kompetenzen zur Stressbewältigung zu arbeiten, sie auszubauen und zu stärken. Dabei werden zuerst Fähigkeiten und Techniken vermittelt, welche die körperlichen Auswirkungen von Stress minimieren. In weiterer Folge werden innere Haltung, Einstellungen und Bewertungen bewusst gemacht, um erste Handlungsalternativen zu entwickeln. Maßnahmen hierzu sind unter anderem:

  • Entspannungsverfahren
  • Chronische Schmerzen
  • Verhaltenstraining
  • Training emotionaler Kompetenzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Kognitive Umstrukturierung

Mögliche Ziele psychologischer Behandlung

  • Reduzierung von Stressreaktionen
  • Sensibilisierung auf Stress im Privatleben und am Arbeitsplatz
  • Verbesserung des aktiven Umgangs mit individuellen Belastungen
  • Förderung bzw. Erhaltung des körperlichen und subjektiven Wohlbefindens
  • Prävention von Stressfolgeschäden
  • Erhaltung bzw. Verbesserung der Leistungsfähigkeit
  • Erlernen alltagstauglicher Stressbewältigungsmethoden

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