Burnout - Syndrom

Mag. Kreiml Günther

Das Burnout-Syndrom ist ein Zustand vollkommener psychischer und physischer Erschöpfung, der infolge des langfristig auseinanderklaffenden Verhältnisses von Anforderungen und Bewältigungsfähigkeiten entsteht. Ein Burnout kommt nicht von heute auf morgen. Es handelt sich um einen stetig wachsenden Prozess den Freudenberger und North in 12 Stadien beschreiben, der jedoch in sehr individuellen Entwicklungsschritten verläuft.





Trotz unterschiedlicher Ausprägung von Fall zu Fall können vier Phasen identifiziert werden:

1. Anspruch und Aktivität

Es werden Beruf, Familie und Freizeit mit viel Engagement unter einen Hut gebracht. Man fühlt sich leistungsfähig und unentbehrlich. Anderen erscheint man als Energiebündel und scheinbar unbegrenzt belastbar. Typisch ist das Bestreben, Zeiten des Schlafes und der Erholung zu minimieren, um Raum für Aktivitätserweiterungen zu schaffen.

2. Verleugnung

Betroffene können weniger leisten, werden zunehmend unzufrieden, fühlen sich überfordert und austauschbar. Die Qualität der Arbeit nimmt ab und es türmen sich zunehmend Probleme auf, die ignoriert und verdrängt werden. Konstruktive Kritik wird abgelehnt oder mit Mehrarbeit und Reizbarkeit beantwortet. Zunehmend werden Genussgifte oder Stimulanzien konsumiert.

3. Verhaltensänderungen

Es kommt zu einem Rückzug von Hobbys, Freizeitsport und Treffen mit Freunden. Es besteht ein Bedürfnis nach Einsamkeit und Erholung. Doch immer öfter reicht der Urlaub nicht mehr zum Auftanken. Immer mehr bleibt auf der Strecke, die Probleme häufen sich. Die Unzufriedenheit von Kollegen, Vorgesetzten oder der Familie nimmt zu.

4. Totale Erschöpfung

Die Endphase ist geprägt durch enormen Leidensdruck, oft verbunden mit Sucht, Hoffnungslosigkeit und Panikattacken. Die Selbstmordgefahr ist hoch, viele Betroffene suchen sich erst in dieser Endphase Hilfe und Rat von Experten. Der Lebenssinn weicht einer tiefen Depression mit Selbstmordgedanken oder dem tatsächliche Suizid.

Präventive Maßnahmen

  • Festlegen realistischer Ziele
  • Akzeptanz gegenüber der eigenen Person und der Anderen
  • Bewusste Pflege familiärer und freundschaftlicher Kontakte
  • Strikte Trennung zwischen Arbeit und Freizeit
  • >Wahrnehmen und Aufzeigen der eigenen Grenzen


Behandlung

Die Betroffenen können oftmals nur noch zynisch, ironisch und voller Sarkasmus auf ihre Umgebung reagieren. Beruhigende, stimmungsausgleichende Pflanzenpräparate oder pflanzliche Medikamente wie Baldrian, und Hopfen, Passionsblume, Johanniskraut und Melisse oder auch aus der Aromatherapie Lavendel, Ylang Ylang und weitere antidepressive Öle mögen den Einstieg in die Burnout-Therapie erleichtern, ersetzen können sie diese jedoch nicht. Burnout-Patienten benötigen viel Zeit und viel Ruhe, um wieder zu sich selbst zu finden und Frieden zu schließen mit ihrer Lebenssituation.

Daher muss sie in Absprache und Überwachung durch den Therapeuten neu organisiert werden. Dies beginnt in der Regel mit einer präzisen Zeitplanung. Dem Zeitmanagement kommt in der Therapie von Burnout-Patienten eine große Bedeutung zu. Die Woche und der Monat werden neben der Arbeitszeit zudem aufgeteilt in aktive und passive Freizeitphasen. Diese müssen konsequent eingehalten werden. Freizeit ist ein wichtiger Bestandteil für ein gesundes Leben ohne Burnout. Dazu gehört beispielsweise auch das Erlernen unterschiedlicher Entspannungstechniken wie Autogenes Training. Der Betroffene muss neue Stressbewältigungstechniken erlernen.



Neuausrichtung von Arbeitszeit und Freizeit

Zeitmanagement kommt in der Therapie von Burnout Patienten eine große Bedeutung zu. Der Woche und den Monaten werden Arbeitszeiten und aktive und passive Freizeitphasen zugeteilt. Diese müssen konsequent eingehalten werden. Freizeit ist ein wichtiger Bestandteil für ein gesundes Leben ohne Burnout.



Annehmen von Freizeit und Lernen sich zu entspannen

Ferner gehört das Erlernen unterschiedlicher Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Meditation und Yoga sehr häufig zu dem Therapieprogramm. Im Rahmen dieser Techniken gilt es dann für den Patienten, sich die, seinem Leiden zugrunde liegenden, Belastungsfaktoren bewusst zu machen, Stressfaktoren zu identifizieren und eingeschlichene Denkmuster und verquere Wahrnehmungen der Stresssituationen aufzulösen und neu zu Formen. Das ständig erhöhte Anspannungsniveau soll damit gesenkt werden, da dies zumeist für die reduzierte Stressresistenz verantwortlich gemacht werden kann. Stress ist ein Feind. Entspannung und Freizeit ist ein Freund, dass muss oftmals neu erlernt werden.



Therapieziele bei Burnout-Patienten

Letztendlich hat die Therapie beim Burnout-Syndrom natürlich das Ziel, die Erkrankung zu beherrschen und zu heilen. Ist die Krankheit Burnout erst einmal als solche erkannt, schließt sich zumeist eine Reihe von psychologischen Sitzungen an. Hierbei geht es zumindest anfangs im Kern darum, den Ursachen auf den Grund zu gehen und das Stadium der Krankheit zu bestimmen. Grundlegende Veränderungen der Lebensgewohnheiten geben dabei genauso Aufschluss, wie eine ausführliche Untersuchung der Arbeitsplatzsituation der Betroffenen, insbesondere folgende Punkte betreffend:

  • Schlaf
  • Genussgifte
  • Erholungsbedarf
  • Nahrungsverhalten
  • Körperliche Aktivität

Ergänzt wird dieser Ansatz der Burnout-Therapie durch eine ausführliche Erörterung der Arbeitsplatzsituation:

  • Zu hohe Erwartungshaltung
  • Überforderung
  • Mangelhafte Unterstützung durch Vorgesetzte
  • Mobbing durch Kollegen
  • Unzufriedenheit
  • Resignation und Verbitterung
  • Sonstige psychosoziale Faktoren

Physiotherapie und Entspannung unterstützen

  • Schulter- und Nackenmassage
  • Gymnastik
  • Kneippsche Anwendung
  • >Medizinische Bäder mit entsprechenden Zusätzen